— 53 —
Canada besitzt unerschöpfliche Waldungen (3% Mill, qkm),
aus denen besonders Pitch Pine nach Europa exportiert wird. An
die Holzfällerei schließen sich blühende Industrien: Sägemühlen,
Holzstoff-, Papiermasse- und Möbelfabriken, Zuckersiedereien
(Ahorn), Gerbereien bei Ottawa und Quebec sowie in Ontario,
welche die Wasserkräfte des Landes in musterhafter Weise ausnutzen.
Daneben ist die Gewinnung von Harz und Terpentin von großer
Bedeutung (Vancouver-Insel). Canada hat Überfluß an Pelztieren
aller Art, die von Trappern erlegt und deren Felle von verschiedenen
Gesellschaften auf den Markt gebracht werden. Gesucht sind die
Felle von Biber, Bisamratte, Zobel, Nerz, Luchs, Otter, Fuchs, Bär,
Hermelin, Iltis, Skunks und Vielfraß. — Der Ackerbau Canadas
gewinnt steigende Bedeutung. Bereits jetzt, wo erst ein Fünftel des
anbaufähigen Bodens unter den Pflug genommen ist, wird Getreide
in großen Mengen ausgeführt, besonders Weizen, dessen Anbauzone
immer mehr nach Norden vorrückt. In Ontario gedeihen ferner
Hafer, Gerste, Mais, Tabak, Wein, Obst (canadische Äpfel und
Pfirsiche !) sowie Hopfen und Flachs. — In den feuchten, grasreichen
Provinzen Ontario und Quebec steht die Tierzucht auf hoher
Stufe. Rindvieh, Schafe, Schweine (Speck und Schinken), Käse und
Butter werden in besonderen Dampfern mit Kühleinrichtung nach
Großbritannien verschifft. — Die Fischerei auf Lachse, Kabeljaus,
Hummern, Heringe und Makrelen beschäftigt rund 30 000 Fischer-
boote. — Der Bergbau liefert Gold (Jahresausbeute 1905: 21 798 kg
i. W. von 60 Mill. M) im Gebiete des Jukon, des Fraser und des
Klondike (Dawson City). Ungeheure Kohlenfelder im Nordwesten
längs der Rocky Mountains harren noch der Ausbeutung. Von Asbest
liefert Kanada 90% des Weltverbrauchs. Auch die Förderung von
Kupfer, Nickel, Silber, Blei, Piatina (aus den Goldminen) ist bedeutend.
Die Industrie, die in dem Reichtum des Landes an Rohstoffen
aller Art sowie in den großen Wasserkräften eine entwicklungsfähige
Grundlage besitzt, schließt sich vorläufig noch an die Land- und
Forstwirtschaft an. (Siehe diese!) Für den Binnenhandel hat
Canada an den großen Seen (Flächeninhalt = der Hälfte des Deutschen
Reiches) und dem St. Lorenzstrom, der bis Montreal von Schiffen
mit 8,5 m Tiefgang befahren werden kann, eine vorzügliche Wasser-
verbindung von mehr als 3600 km Länge. Von dem Verkehr zwischen
den canadischen Binnenplätzen kann man sich eine Vorstellung
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Extrahierte Personennamen: Zobel Canadas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ottawa Quebec Ontario Ontario Ontario Quebec Kabeljaus Kanada Montreal
ist sehr ungleichmäßig. Die größten zusammenhängenden Wal-
dungen findet man in Nordrußland, in Polen und im mittleren
und südlichen Ural. Südrußland ist waldarm. Von einer
rationellen Forstwirtschaft, wie wir sie in Deutschland haben,
ist keine Rede; vielmehr werden in rücksichtsloser Weise Ab-
holungen vorgenommen, ohne an eine sorgfältige Neuauf-
forstung zu denken. Diese Wald Verwüstung ist umso un-
begreiflicher, als bis dahin die Forsten einen Hauptteil des
russischen Nationalvermögens darstellen und der Wald fast
ganz dem Staate gehört.
Viehzucht, Fischerei und Jagd.
1. Das europäische Rußland hat zwar der Stückzahl nach einen
großen Viehbestand, namentlich an Pferden, Rindern und Schafen, aber
die Viehzucht ist doch nicht annähernd so hoch entwickelt wie in Deutsch-
land, Dänemark, Holland, Großbritannien, Belgien, Österreich-Ungarn und
in der Schweiz. Während in Dänemark auf 1 qkm 12 Pferde kommen,
weist Rußland nur 4 für den qkm auf. In Großbritannien kommen auf
den qkm annähernd 100 Schafe, in Rußland nur 10. Ähnlich ungünstig
steht es mit dem Rindviehbestand. Die Ursache dieser ungünstigen Ent-
wicklung liegt nicht in dem Mangel an ausreichenden natürlichen Vor-
bedingungen der Viehzucht, sondern an dem wenig rationellen Betrieb, der
in ähnlicher Weise wie bei der Landwirtschaft durch mangelhafte Verkehrs-
verhältnisse erschwert wird. Auch unter Viehseuchen hat Rußland stark
zu leiden.
Das Hauptgebiet der russischen Viehzucht ist das süd-
liche und südöstliche Rußland. Vorzugsweise werden Pferde,
Rinder, Schafe und Schweine von den nomadisierenden
Steppenbewohnern gezüchtet. Auch die Kamelzucht wird hier
betrieben. Die Überwinterung der Tiere im Freien und der
Fortfall der Stallfütterung erleichtert die Viehhaltung. Das
Schwarzerdgebiet hat wenig Wiesenland und infolgedessen auch
wenig Viehzucht. Podolien und die Ukraine züchten gute
Rindviehrassen; Polen hat bedeutende Schweinezucht.
Die Renntierzucht in Nordrußland und Finnland ist Lebens-
bedingung der Lappen. Die Bienenzucht, durch die aus-
gedehnten Lindenwälder begünstigt, blüht in Mittelrußland.
Sie deckt aber nicht den Bedarf an Honig und Wachs. Im
Gouvernement Taurien in Südrußland wird Seidenzucht ge-
trieben.
Die Viehzucht hat bei weitem nicht den gleichen Anteil an
der Ausfuhr wie der Getreidebau. Immerhin ist in einigen
Erzeugnissen der Export bedeutend, namentlich für Deutsch-
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Extrahierte Ortsnamen: Nordrußland Polen Deutschland Deutsch- Dänemark Holland Belgien Schweiz Dänemark Großbritannien Nordrußland Finnland Südrußland
— 23 —
land ist Rußland ein wichtiges Einfuhrland für Eier, Geflügel,
Schweine, Borsten, Pferde, Butter und Kalbfelle.
2. Rußland ist ein fischreiches Land, besonders hefern
die südrussischen Gewässer reiche Erträge. Bekannt ist der
Störfang der unteren Wolga, des Kaspischen und Schwarzen
Meeres. Der Hausen, die größte Störart, liefert den bekannten
Kaviar und die Hausenblase. — Unter den sonstigen Erträgen
des Fischfangs sind noch Heringe, Kabeljau und Lachse hervor-
zuheben. Für den Ausfuhrhandel sind nur Kaviar und Hausen-
blase von Bedeutung.
3. Die ausgedehnten russischen Waldungen sind außer-
ordentlich reich an wertvollen Pelztieren, wie Bären, Wölfen,
Füchsen, Mardern und Hermelinen. Unter dem Federwild sind
Auer- und Birkwild in großer Zahl vorhanden. An der Eis-
meerküste werden Eidergänse, Robben und Eisbären erbeutet.
Die Erträge der Jagd sind für den Außenhandel von Wichtig-
keit. Die Hauptmärkte für russische Pelzwaren sind Moskau
und Nischnij-Nowgorod. Ganz beträchtlich ist der Versand an
Fleisch- und Federwild und an Fellen von Pelztieren. Deutsch-
land bezog im Jahre 1903 für 24,6 Millionen Mark Felle und
Yogelbälge.
Iii. Der russische Bergbau.
Der russische Bergbau erscheint noch sehr entwicklungsbecliirftig ;
denn die Ausbeute an bergbaulichen Erzeugnissen entspricht nicht dem
Mineralreichtum des Landes. Für die Weltproduktion hat der Bergbau-
betrieb nur in wenigen Zweigen Bedeutung (Naphtha). Die Kohlen-
gewinnung deckt nicht annähernd den Bedarf, obwohl sich im
letzten Jahrzehnt die Kohlenproduktion im gesamten russischen Reiche
mehr als verdoppelt hat. Aus der Zunahme der Roheisengewinnung,
die sich ebenfalls im Laufe der letzten zehn Jahre verdoppelt hat, ist ersicht-
lich, daß auch der Bergbau auf Eisenerze gute Fortschritte gemacht hat. Die
Xaphthaproduktion hat, wenn man die kaukasische mit in Betracht
zieht, einen enormen Umfang angenommen und kommt der nordamerika-
nischen gleich. Während die Silbergewinnung beträchtlich zurück-
gegangen ist, weist Rußland in der Goldproduktion, in der es alle
anderen Länder Europas weit überragt, einen ziemlich bedeutenden Fort-
schritt auf.
Unter den Bergbaubezirken ist der südrussische
vom Donez bis zum Dnjepr (Jekaterinoslaw) weitaus der wich-
tigste. Die Ausbeute an Steinkohlen ist hier in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts auf das Hundertfache gestiegen
und ist einer weiteren bedeutenden Steigerung fähig. Von
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37
Pferde***)
Rindvieh
Schafe
Ziegen
Schweine
Geflügel
(In 1000 Stück.)
Österreich.*)
1776,6
9507.6
2621,0
1015.7
4682,7
Ungarn/'
2334.3
6738.4
8122,7
308,8
7330,3
29300,0
Die Aufstellung zeigt, daß Ungarn mehr Pferde, wesentlich
mehr Schafe und Schweine als Österreich, dieses Land dagegen
mehr Rinder und Ziegen als Ungarn besitzt.
Ganz außerordentlich ist die Geflügelzucht in Ungarn ent-
wickelt.
Die Zählung des Jahres 1895 ergab, wie obige Tabelle zeigt, mehr
als 29 Millionen Stück. Eine planmäßige Förderung der Geflügelzucht
üben Private, Vereine und die Regierung aus. Welche bewundernswerten
Fortschritte sie in den beiden letzten Jahrzehnten gemacht hat, ist aus dem
Vergleich der durchschnittlichen Ausfuhr der Jahre 1882 bis 1885 und des
Jahres 1903 ersichtlich. Erstere betrug 19,5 Millionen Mark, letztere
55,6 Millionen Mark. Von der Gesamtausfuhr des Jahres 1903 nahmen auf:
Österreich.....17,9 Millionen Mark,
Deutschland .... 22,0 „ „
Großbritannien .... 3,48 ,, „
Neben der Pferde- und Geflügelzucht wird in Ungarn noch
eine sehr bedeutende Imkerei und lebhafte Seidenraupen-
zucht betrieben.
Ii. Bergbau.
Allgemeines. Österreich-Ungarn zeichnet sich durch einen
großen Reichtum an Mineralschätzen aus. Die Devonschichten
der Ostalpen enthalten reiche Eisenerzlager (Steiermark),
daneben auch Kupfer-, Blei-, Zink- und Quecksilbererze. Die
triassischen Gesteine der nördlichen Kalkalpen bergen mächtige
Salzstöcke (Salzkammergut). In den jungtertiären Ablagerungen
des Alpenrandes, besonders in Steiermark, werden größere
Braunkohlenlager abgebaut. Bedeutende Braunkohlenschätze
weisen auch die Tertiärschichten des Egertales in Böhmen auf.
Die Urgebirgsscholle Südböhmens (Gneis) birgt Silber- und
Bleierze. Im westlichen Teile derselben, in der Gegend von
*) Viehzählung von 1900. — **) Viehstand von 1895. — ***) Ein-
schließlich Maultiere, Maulesel und Esel.
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Deutschland Ungarn Steiermark
— 151 —
Hauptanbaugebiet für Baumwolle ist Ägypten, das jährlich an-
nähernd 3 Mill, dz erzeugt. Die Versuche mit dem Anbau von
Baumwolle in Westafrika erweisen sich als sehr aussichtsvoll.
Neuerdings bemüht man sich um den Anbau von Sisalhanf
(Hanfgras) ; für die Kultur dieser Pflanze hat sich in Deutsch-
Ostafrika eine Handelsgesellschaft gebildet.
Unter den Ölpflanzen ragt die Ölpalme hervor, deren
Vorkommen sich auf den tropischen Westen Afrikas beschränkt.
Palmöl und Palmkerne sind für verschiedene Gegenden die
wichtigsten Ausfuhrgegenstände. Zur Ölgewinnung wird auch
die Sesampflanze benutzt, die namentlich im östlichen Afrika
angebaut wird.
Der Kongostaat, Kamerun, Togo und Deutsch-Ostafrika
liefern erhebliche Mengen Kautschuk für den Weltmarkt.
An wertvollen Nutzhölzern bringt Afrika Mahagoni (Kapland,
Kamerun), Zedernholz (Nordafrika), Ebenholz (Französisch
Kongo), Rotholz und verschiedene andere Hölzer zur Ausfuhr.
Ii. Viehzucht, Jagd und Fischerei.
Allgemeines. Afrika hat zwar eine reiche Tierwelt, aber trotzdem
ist die afrikanische Viehzucht, von einigen wichtigen Ausfuhrprodukten ab-
gesehen, von geringer weltwirtschaftlicher Bedeutung. Die Viehhaltung
der Eingeborenen zielt weniger auf die Gewinnung von wichtigen Nahrungs-
mitteln und wertvollen Handelsartikeln ab, sie ist vielmehr ein Gegenstand
der Liebhaberei und ein Zeichen der Wohlhabenheit. Anders ist es bei
den eingewanderten Europäern, deren Bestreben darauf gerichtet ist, die
Viehzucht zu einer wichtigen Einnahmequelle zu machen. Der Viehstand
ist in Afrika großen Gefahren ausgesetzt; die Rinderpest hat unter den
Zweihufern arge Verwüstungen angerichtet; im tropischen Afrika leiden
die Pferde schwer unter der Tsetsefliege und verschiedenen Pferde-
krankheiten.
Unter den Haustieren wendet man der Aufzucht von Rind, Esel,
Schaf, Ziege, Schwein, Kamel, Strauß und Bienen besondere Sorgfalt zu.
Die Zucht des Rindes ist fast über ganz Afrika verbreitet. Es
findet als Zug- und Reittier Verwendung. Milch, Butter und Käse wissen
nur Abessynier, Berber und Araber zu schätzen. Rindshäute werden
aus Afrika in größeren Mengen nach Deutschland eingeführt.
Der Esel gehört zu den alteinheimischen Haustieren und ersetzt
wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen Klima und Ungeziefer vielfach
das Pferd. — Neuerdings macht man in Deutsch-Ostafrika und in Transvaal
Versuche mit der Zähmung des Zebras.
Die Zucht des Schafes ist sehr verbreitet; ausgezeichnete Woll-
schafe liefert das britische Südafrika. Deutschland führt von dort jährhch
für 20 bis 25 Mill. Mark rohe Schafwolle ein.
Die Schweinezucht hat sich über ganz Afrika verbreitet, soweit
nicht der mohammedanische Glaube die Haltung und Verwertung des
Schweines verbietet.
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Extrahierte Ortsnamen: Westafrika Deutsch-
Ostafrika Afrikas Afrika Kamerun Togo Deutsch-Ostafrika Kamerun Nordafrika Afrika Afrika Afrika Afrika Afrika Deutschland Deutsch-Ostafrika Transvaal Deutschland Afrika
— 152 —
Das Hauptgebiet für die Aufzucht des Kamels (Dromedars) ist
Nordafrika, wo es in dem Karawanenverkehr der Sahara unentbehrlich
ist. Die Einführung dieses Lasttieres in Deutsch-Südwestafrika und in
Südafrika ist von gutem Erfolge begleitet.
Eine Besonderheit des Kaplandes ist die vor mehreren Jahrzehnten
eingeführte Straußenzucht, die sich so gut entwickelt hat, daß man
gegenwärtig dort über 250 000 Strauße zählt. Auch in Deutsch-Ostafrika
und Deutsch-Südwestafrika hat der Strauß Eingang gefunden.
G e f 1 ii g e 1 h a 11 u n g imd Bienenzucht sind sehr verbreitet. Deutsch-
land bezieht sogar aus Afrika (Marokko) Eier und Eigelb. Verhältnis-
mäßig beträchtlich ist die deutsche Einfuhr an Bienenwachs aus Portu-
giesisch-West- und -Ostafrika, aus Marokko, Ägypten und Abessynien.
Jagd. An Jagdtieren war Afrika außerordentlich reich. Die vor-
dringende Kultur und unbesonnene Jagdausiibung haben unter dem Wilde
stark aufgeräumt. Elefant, Nashorn, Flußpferd, Giraffe, Löwe, Leopard,
Antilope und viele andere Wildarten sind tief in das Innere zurückgedrängt.
Geradezu sinnlos wird dem afrikanischen Elefanten nachgestellt, welcher
der Hauptlieferant des Elfenbeins ist. Etwa 60 000 bis 70 000 Elefanten
werden jährlich zur Gewinnung des Elfenbeins erlegt. Im britischen
Südafrika hat man zur Erhaltung des Elefanten Schutzbezirke angelegt.
Fischerei. Flüsse, Seen und Meeresküste sind reich an wertvollen
Fischen und sonstigen Erzeugnissen der Tierwelt. Die Mittelmeerküste
Nordafrikas liefert Thunfisch, Sardinen und Anchovis. Auch treibt man
hier Schwammfischerei. An der Westküste der Sahara fängt man Kabeljau,
an der Somaliküste Haifische. Das Bote Meer gestattet eine einträgliche
Perlenfischerei.
Iii. Bergbau und Industrie.
Bergbauliche Erzeugnisse werden bis jetzt wenig in Afrika gewonnen.
Mit der Zunahme der Verkehrswege steht auch eine größere Ausbeutung
der reichlich vorhandenen Mineralschätze zu erwarten. Ganz hervorragend
im Weltwirtschaftsverkehr sind schon heute die Gold- und Diamant-
gewinnung im britischen Südafrika. Nordafrika führt Eisen- und Blei-
erze aus.
Die Industrie Afrikas befindet sich auf einer niedrigen Stufe.
Großindustrie in europäischem Smne ist vorläufig nirgends anzutreffen.
Die Eingeborenen Nordafrikas sind geschickt in der Herstellung von Leder
(Saffian), Geweben, Stickereien und Waffen.
C. Verkehr und Handel.
I. Verkehrswege.
Die Karawanenstraßen sind teils eigentliche Karawanen-
wege, bei denen das Kamel als Transportmittel verwandt wird,
teils Trägerpfade oder Karrenwege. Den Kamelkarawanen,
bei denen bis zu 1000 Kamele Verwendung finden, fällt in
erster Linie die Aufgabe zu, den Verkehr von den Küsten-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Deutsch-Südwestafrika Südafrika Deutsch-Ostafrika Deutsch-Südwestafrika Afrika Marokko Marokko Afrika Nordafrikas Afrika Nordafrika Nordafrikas
160 —
Eine direkte regelmäßige Schiffsverbindung mit Swakop-
mund stellt die Woermannlinie her, welche die Strecke von
6530 Seemeilen in 31 Tagen von Hamburg aus zurücklegt.
d. Mit den Kolonien Ostafrikas.
1. Deutsch-Ostafrika.
Allgemeines. Deutsch-Ostafrika stellt eine ansehnliche Fläche von
995 000 qkm mit 6,2 Mill. Einwohnern (6 auf 1 qkm) dar, von denen
im Jahre 1902 1247 Europäer waren (965 Deutsche). Die Kolonie kann
nicht zu den guten Teilen Afrikas gerechnet werden. Das Klima ist
vielfach ungesund und etwa drei Fünftel der Bodenfläche unbrauchbar.
Gleichwohl darf die Hoffnung auf eine, wenn auch langsam fortschreitende,
wirtschaftliche Entwicklung des Landes als berechtigt angesehen werden.
Der Plantagenbetrieb, auf den man ursprünglich große
Hoffnungen setzte, hat unter Dürren und Heuschreckenplagen sehr zu
leiden. Am aussichtsvollsten ist der Kaffeebau im Usambaragebiet.
Nutzpflanzen, die von den Eingeborenen mit Erfolg angebaut werden,
sind Kokospalme und Sesam. Kautschuk und Kopalharz werden
in immer größeren Mengen gewonnen. Neuerdings setzt man viel Hoffnung
auf die Kultur von Sisalhanf und Vanille.
Für die Viehzucht eignen sich weite Gebiete; die Eingeborenen
betreiben sie mit Eifer. Doch sind die Einderherden imd andere Nutztiere
vernichtenden Seuchen ausgesetzt. Seit emiger Zeit gibt sich die
Kilimandscharo-Straußenzucht-Gesellschaft mit der Zucht des Straußes
und der Zähmung des Zebras ab.
Mineralschätze hat man bis jetzt wenig im Schutzgebiet gefunden.
Der Anlage von Verkehrswegen und Verkehrsanstalten
wendet man immer größere Aufmerksamkeit zu. Vorläufig ist nur die
90 km lange Bahn Tanga-Usambara in Betrieb; geplant ist die ost-
afrikanische Zentralbahn von Daressalam über Tabora nach den großen Seen.
Größere Siedelungen sind Tanga, Daressalam, Bagamoyo und Tabora.
Der Außenhandel Deutsch-Ostafrikas zeigt seit 1898
folgendes Bild :
(In Millionen Mark)
1898 1899 1900 1901 1902
Einfuhr . . 11,9 10,8 12,0 9,5 8,9
Ausfuhr . . 4,3 3,0 4,3 • 4,6 5,3
Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände des Jahres 1902
waren: Roher Kautschuk, Kopra, rohes Elfenbein, Kaffee,
lebende Tiere, rohes Kopal und Sesam.
Handel des deutschen Zollgebietes mit Deutsch-Ostafrika.
Der Handelsverkehr mit Ostafrika ist in der Ein- und Ausfuhr
fortwährenden Schwankungen unterworfen. Eingeführt
werden hauptsächlich Kautschuk, Kaffee, Kopra, Mauritiushanf,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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